Ein Rundgang durch das Dorf fördert auch eine schneeweiße Katze hervor, die sich extra statuettenhaft auf einen Vorplatz gesetzt hat, um Touristen und andere Nervensägen arrogant-gönnerhaft anzuschauen. Mit dem Auto weiter Richtung Arezzo, auf dem Weg in einer Bar ein Panino gekauft. In Arezzo nicht angehalten sondern direkt wieder weiter Richtung NW (Strassenausschilderung Florenz/Autobahn). Dann in das Chiantigebiet rein auf den größeren Hauptstraßen. Wenig Touristen unterwegs, hauptsächlich entweder irre oder sehr langsam fahrende Italiener. Fantastische kurvige Strassen mit oft sehr schönem "typischem" Ausblick. Plötzlicher Einbildung folgend vor Greve Abzweigung nach "Lemole" gefahren, zunehmend enge bis sehr enge Strasse ansteigend. Hinter Lemole wird es sehr einsam, es kommen aber Autos entgegen, muss also irgendwo hinführen. Asphaltierte Strasse endet, jetzt Sandpiste mit Auswaschungen und Rillen. Kein Problem für einen Mercedes, aber auch nicht für die geprügelten Fiats.
An einer Kreuzung nach 15 Minuten Nichts ist Greve wieder ausgeschildert, ich bin einmal im Kreis gefahren. An dieser Einmündung ein verlassener Hof. Dort habe ich bei der Toskana-Wanderung 1991 mit den Mädels im Heu geschlafen.
Weiterfahrt über Greve nach Figline Valdarno sehr flott, kurvig und lustig. Auto fährt prima ohne Auspuff und ist auch nicht sehr laut, nur der Kofferraumboden wird etwas warm. Antenne an Bäumen fast abgerissen, ist aber egal da teures CD-Radio sowieso zwecks Diebstahlschutz ausgebaut. Zurück gegen 18:30 Uhr. Abends ist eine Gruppe von vier weiteren Gästen, die teilweise Italienisch und tw. Englisch sprechen, angekommen. Daher Abendessen nicht in der Küche der Familie, sondern im eigens geöffneten "Restaurant". Grosser Raum mit vielen Tischen, davon ein kleiner Tisch für mich und ein Tisch für die Vier gedeckt. Sohn und Schwiegertochter helfen beim Servieren aus. Die Gäste sind ein relativ junges italienisches Paar, sie aufgedonnert er ungepflegt, dazu älteres Paar (Frau spricht englisch, Mann gar nicht). Italiener spricht sehr gut Englisch. Thema kreist um Hauskauf in der Toskana und um seinen Job. Kein Versuch, mit mir zu kommunizieren. La signora kommt hinzu und allgemeines Quatschen über Agritourisme und die damit verbundenen Kosten. Vorspeise ein Stück kalter, deftiger Kuchen, dann zwei runde grosse Ravioli mit Spinat gefüllt und Tomatenstücken belegt mit Öl, dann ein Schweineschnitzel mit grünem Salat, dann sehr süßer guter flacher Käsekuchen, dann dünn geschnittener harter Käse aus der Region mit Weissbrot. Die Produkte (Wein, Käse, Fleisch etc) stammen von einem ökologischen Vertrieb/Hof in der Nähe. Schon gegen 9:30 Uhr etwas angetrunken (ein ganzer Krug Wein) und gelangweilt ins Bett. Nachts wach weil Nase zu (Allergie?) und Kopfschmerzen. Allergie aber Fehlalarm, da morgens alles in Ordnung (sogar die Kopfschmerzen sind weg).