31 März 2007

Villen in Venetien

Nach erholsamem Bed und italienischem kleinem Breakfast zogen sich meine Mitreisenden in das beste Schuhgeschäft am Platze zurück und ich mit einer Corriere della Sera in das Gran Caffe' Di Zanetello Lucia am Corso Palladio. Brummend voll mit Italienern für den schnellen Espresso oder das kleine Frühstück mit der Zeitung am schönen und halbwegs freundlichen Samstag morgen.

Nachdem so einmal mehr alle Reiseteilnehmer glücklich waren ein kurzer Ritt zur Villa Valmarana und ein Rundgang durch die kleine und so schön ausgemalte Villa und den Garten.

Anschließend ein Fußmarsch zur Rotonda, die leider nicht zu betreten war. Aber von außen auch nicht schlecht.

Dann leider Aufbruch, doch auf dem Weg zur Autobahn noch ein kurzer Stop in einer unscheinbaren Bar direkt an der Ausfallstraße, für Espresso und Wegzehrung. Und da serviert man dann nonchalant den mit Abstand besten Espresso der Reise. Es wurden noch ein paar mehr, leider kann man ja nicht ewig dort bleiben. Irgendwann vielleicht.

Also dann wieder über den Brenner, noch schnell eine Packung Diana gekauft und nach länglicher Reise, diesmal über München und Würzburg, mitten in der Nacht wieder in Düsseldorf, erschöpft und glücklich. War eine gute Idee. Auto zufrieden. Reisende zufrieden.

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30 März 2007

Bergamo Rovereto Mori Vicenza

Ziemlich früh raus, auschecken und dann erstmal einen Espresso und ein Brioche in einer kleinen Bar am Marktplatz im Stehen, wie es sein soll.

Santa Maria Maggiore hatte freundlicherweise schon offen und wir konnten die eindrucksvollen Wandteppiche und die schöne Einrichtung bewundern. Dann war es schon 10 und auch die Cappella Colleoni war nun für einen Blick auf den Condottiere und seine Familie geöffnet. Noch den Marktplatz genussvoll durchschritten, Süßkram gekauft, einmal die Oberstadt auf und ab und dann ins Auto und weiter nach Rovereto. Leider fing es an zu regnen.

In Roverto (Regen) dann direkt ins MART. Die Ausstellung zeigte Fahrzeugdesign am Objekt, etwa im Zeitrahmen von 1930 bis heute. Höchstrangige Exponate [Flickr] und viele davon auch ansprechend präsentiert. Dazu ein architektonisch sehr interessantes Museum und nur wenige Besucher, ein voller Erfolg.

Danach dann gleich die Straße rauf in die Osteria del Pettirosso. Mittags eine Osteria, ansonsten ein Weinverkaufsladen und Cafe. Ach, was soll ich sagen? Höchst erfreulich! Klein, freundlich, modern eingerichtet, preiswert und mit genau dem Essen, weswegen wir doch alle nach Italien fahren. Von Rovereto, immer noch im Regen, einen kleinen Abstecher nach Mori und in der dortigen Kooperative zum Einkauf eingekehrt. Dieser Laden stellte sich als ein auf den ersten Blick ganz normaler Supermarkt heraus, in dem regionale Produkte zwischen die restlichen Waren geschmuggelt waren. Also kurz geschaut und dann Wein, Schinken und Speck, Käse, Olivenöl, Nudeln und andere lebensnotwendige Sächelchen eingekauft. Der hier abgebildete Kassenzettel ist wohlgemerkt der Einkauf einer der drei Reisenden.

Immer noch im Regen über die Autobahn nach Vicenza, die auf der Landkarte bestechende Strecke quer durch die Berge wurde wegen des Wetters nicht befahren. In Vicenza, der Regen ließ nach, schnell und einfach zur Casa di Lidia gefunden, nur knapp westlich außerhalb des Centro storico gelegen. Auch dieses kleine Bed & Breakfast entpuppte sich als Idyll. An einer Seitenstraße mit kleinen Palazzi und dann in einem fast zugewachsenen Hof von der Straße zurückgezogen ein kleines, neueres Gebäude. Die Dame des Hauses empfängt uns freundlich und zeigt uns die einfachen, hübschen und ganz preiswerten Zimmer. Unbedingt empfehlenswert, wenn man auf Hotelsterne verzichten kann. Das IKEA-Klappbett ist auch schnell umgebaut, damit hochgewachsene Nordeuropäer bequem Platz finden. Aber dann sofort wieder raus (Regen) in die Altstadt von Vicenza, ein Spaziergang von wenigen Minuten, führte er nicht an mehreren Schuhgeschäften vorbei. In Vicenza dann wegen des nun dort recht starken Regens nur kleine Passeggiata, der McDonalds-Laden erwartungsgemäß leer (wer geht in einem Land, das für die Qualität seiner Küche berühmt ist, auch da rein?) und auch sonst eher ruhige Spiegelung der wenigen Italiener in den unruhigen Pfützen. Kurz einmal kreuz, einmal quer durch die Stadt und dann ins Ristorante Al Pestello am Contra S. Stefano 3. Einfach eingerichtet mit vielen kleinen Tischen werden dort Spezialitäten aus Vicenza zubereitet. Der Kellner erläutert freundlich die im Dialekt verfasste Speisekarte (Dialekt -> Italienisch -> Deutsch) und der Tag findet einen langen, fröhlichen und genussreichen Abschluss: Vorspeisen, Risotto, Nudeln, Trippa, Filets, Kuchen, Wein, Wasser. Der Laden voll mit Leuten. Beste Stimmung. Zu viel gegessen. Gut.

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29 März 2007

Norditalien in drei Tagen

Was braucht man denn mehr als eine gute Ausrede, drei Bekloppte und einen gutmütigen Mercedes, um für drei kurze Tage nach Norditalien zu fahren? Die Ausrede war denkbar gut: Das Museo d'Arte Moderna e Contemporanea di Trento e Rovereto in Rovereto zeigte eine vielbeachtete Ausstellung über italienisches Automobildesign und eine Dame brauchte Schuhe. Also bestiegen Felix, Louisa und ich an einem Donnerstag Morgen meinen kleinen grauen 190D und machten uns auf den Weg. Gegen 6 ab Düsseldorf, dann über Köln, Stuttgart und München (dort eine Rapsöltankstelle direkt an der Autobahn) nach Österreich und dann über den Brenner. Kein Schnee.

Blendendes Wetter, in Österreich überall Tempolimits auf der Autobahn, dann finalmente in italia. Der Brenner wie immer etwas enttäuschend, aber der vorherige Aufstieg mit dem Alpenpanorama umwerfend. Ganz leicht und flüssig nach Norditalien reingerutscht und dann gegen 4 am Gardasee entschieden, nicht die Autobahn sondern die Landstraße am westlichen Gardaseeufer in Richtung Bergamo zu nehmen.

Da die Saison noch nicht so richtig angefangen hatte dort wenig Verkehr, jedoch zwang uns eine plötzliche Straßensperrung, westlich in die Berge auszuweichen. Dort dann bei schöner, leerer und verwinkelter Strecke weit über eine Stunde herumgekurvt, um ein paar Kilometer Luftlinie zurückzulegen. Die Fahrt wurde lang, der Hunger groß, also dann nicht weiter herumgekaspert sondern auf der Autostrada nach Bergamo. Dort gegen 6 angekommen, die Oberstadt wieder befahrbar und direkt dorthin und ins Hotel Agnello d'Oro. Das ist ja nun so ein Hotel für sich, uralt und ganz perfekt in der uralten Oberstadt gelegen, kein Autoverkehr und gleich gegenüber ein Cafe. Innen nicht ganz so alt wie draußen. Zwei Zimmer in der fünften Etage mit Blick auf den kleinen Vorplatz und die Gassen von Bergamo. Ein schneller, kleiner Stadtspaziergang bei Einbruch der Dunkelheit (noch alles da, inklusive des Abendpalavers auf dem Marktplatz) und dann zum Abendessen ins Da Mimmo nur ein paar Seitengassen vom Hotel entfernt. Hier wurde es dann ziemlich nett. Erstmal ein Aperitif. Auf dem Tisch stand ein exzellentes sizilianisches Olivenöl und frisches italienisches Brot. Und dann das Aufatmen nach vielen entbehrungsreichen Monaten: Bresaola, Burrata di Andria, Maccheroni, sehr guter Wein, Wasser, Nachtisch (Schokoladenkuchen zum Wieder-Hinlaufen), Kaffee. Finito. Gegen 11 erschöpft ins Bett gefallen.

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