Schließlich über die üblich im Feierabendverkehr verstopften Straßen zum Flughafen in Bergamo, dort den Fiat beulenfrei wieder zurückgegeben und noch eine ganze Weile auf den verspäteten Rückflug nach Düsseldorf gewartet. Der eine oder andere Espresso half über die Zeit hinweg. Ankunft im verwaisten Flughafen in Düsseldorf fünf Minuten vor Beginn des Nachtflugverbots. Shuttleservice nach Hause und das wars leider schon wieder. Der Einfachheit halber gibt es die gesammelten Quittungen diesmal alle zusammen:
A man who has not been in Italy is always conscious of an inferiority (Samuel Johnson, 1776)
Le femmine d'Italia / Son disinvolte e scaltre. /
E sanno più dell'altre / L'arte di farsi amar. (Haly)
UN POPOLO DI POETI DI ARTISTI DI EROI
DI SANTI DI PENSATORI DI SCIENZIATI
DI NAVIGATORI DI TRASMIGRATORI
21 November 2005
Umland und Abschied
20 November 2005
Fiera di Padova
Nach der Messe noch ein wenig im Umland südwestlich von Padua herumgefahren und dann abends wieder nach Padua zum Abendessen.
Vor der Essen noch ein wenig in einer Bar herumgehangen, wie es sich gehört. Danach nicht mehr viel Aktion.
19 November 2005
Padua leuchtete
Da bleibt einem doch die Spucke weg. Das Wetter war wie versprochen: sonnig, wolkenlos, kalt. Also kleines Frühstück und dann raus in die Stadt. Aber erst noch einen Blick von der Dachterrasse geworfen.
Die Altstadt von Padua ist groß, und sie ist schön. Keine Autos, sondern Menschen. Und davon viele. Euphorie macht sich breit, es ist einfach schön hier und alles paßt zusammen. Und es gibt viel zu sehen, jeder Spaziergang lohnt sich, jede Strasse eine Entdeckung. Dom, Baptisterium, rumlaufen, rumlaufen, rumlaufen.
Nach einem späten Panino zu Mittag (draußen natürlich, 0 Grad sind kein Hindernis, man rückt halt zusammen und in die Sonne) dann das Auto aus der Tiefgarage ausgelöst und raus aus Padua, Richtung Westen in die nächste Stadt, Vicenza. Wegen mannigfaltiger Umwege ist es schon dunkel, als der Fiat am Rande der Altstadt von Vicenza seinen Parkplatz findet. Und dort, in der autofreien Altstadt, dann das überwältigende abendliche Schauspiel: auf den Straßen ist lange nach Einbruch der Dunkelheit bei orange-gelbem Licht die ganze Stadt unterwegs. Hunderte, ja tausende von Menschen geben sich der Passeggiata hin, dem abendlichen "Sehen und Gesehen werden". Die Stadt wimmelt von Leben, alle Geschäfte sind geöffnet und man wird mitgerissen von dem Strom der Menschen. Er spült mich in ein katakombenartiges Buchgeschäft, wo ich nicht wieder rauswollte. Und draußen ziehen sie vorbei.
Dann aber rechtzeitig wieder zurück nach Padua und in eine sehr gute Trattoria in einer Gasse der Altstadt, sicherheitshalber vorbestellt, was sinnvoll war. Und hier dann wieder das immer wieder neue, alte Erlebnis: gutes Essen. Sehr gutes Essen. Sehr sehr gutes Essen. Nur in Italien. Und das alles in fröhlich lauter Atmosphäre in einem großen Raum mit langen Tischen. Alle reden durcheinander. Das ist Glück.
Spät wieder los und draußen tost das Leben, man steht frierend vor den Bars in großen Pulks, sogar auf den Piazze ist noch viel los. Alles trinkt "Spritz" (Prosecco mit Aperol) aus durchsichtigen Plastikbechern. Die Plätze sind übersäht davon.
18 November 2005
Kurzausflug nach Padua
Beim Aussteigen in Bergamo überwältigende Aussicht. Am nördlichen Horizont stehen die Alpen, von der aufgehenden Morgensonne im leichten Dunst gelb-rötlich bestrahlt. Wolkenloser Himmel und sehr kalt. Unglaublich schön. Aber viel zu plötzlich. Direkt zur ersten Bar im Flughafen mitten im Trubel und den ersten Espresso getrunken - perfekt. "Finalmente in Italia!" Dann zum Europcar-Schalter, den Fiat Panda in Empfang genommen. Auto beladen und nach Bergamo in die Stadt gefahren. Im morgentlichen Verkehrsdurcheinander kommt dann auch direkt ein alter, verbeulter /8 entgegen, ein Zeichen! In Bergamo in ein Parkhaus in der Unterstadt und dann mit dem Aufzug in die Oberstadt gefahren. Dort beginnt im strahlenden Sonnenschein des frühen Morgens gerade die Tagesaktivität. Die ersten Läden werden geöffnet und die Bewohner dieser schönen Stadt erledigen ihre ersten Einkäufe. Und dazu das fast schon grelle Morgenlicht, hell, kalt, lebendig.
Bergamo ist ja nun eine entfernte Bekannte, wir kennen uns flüchtig, aber das war im Sommer und jetzt beginnt hier der Herbst, die Bäume sind noch grün. Und es ist schön hier, schöner als je zuvor. In der Oberstadt ein Spaziergang zum Markt, zu Santa Maria Maggiore und zur Cappella Colleoni, am Rathaus entlang und bis zur Stadtmauer, dann wieder zurück und kreuz und quer.
Die Zeitung gibt die Richtung vor für das Wochenende:
Schließlich wieder in die Unterstadt. Auch hier spazieren gegangen und dann in einer kleinen Bar das Panino zu Mittag. Die arbeitende Bevölkerung nimmt nur ein Glas Prosecco. Dann weiter mit dem Auto in Richtung Osten, teilweise über die Autobahn, teilweise über Landstraßen. Am Gardasee entlang mit kurzem Stop und dann in schnell fallender Dunkelheit nach Padua.
Und in Padua gibt es dann ein Verkehrschaos, das seinen Namen wirklich verdient. Um sechs Uhr ist es dunkel. Quer durch die Stadt, hin und her, bis schließlich die gesuchte Parkgarage gefunden ist. Und dann in die Altstadt hinein, denn das gemietete Zimmer liegt mitten im historischen Zentrum von Padua, an der Piazza dei Signori. Am Freitag abend um 7 ist es hier noch recht ruhig, aber die Straßen füllen sich kurz danach mit Menschen. Trotz der Kälte steht man draußen und trinkt und raucht, denn drinnen zu rauchen ist verboten. Recht erschöpft noch eine Trattoria gefunden und einfach zu Abend gegessen.