28 Oktober 2004

Rückreise durch den St. Bernhard

Nebel. 06.10 Uhr Abfahrt von Villa Schiatti zur Autostrada, Auffahrt Monte San Savino und dann ab über Florenz, Bologna, Modena, Parma, Mailand, Como, St. Bernhard-Tunnel, Chur, Bregenz nach Lindau mit kurzem Aufenthalt.

Südliches Portal des St. Bernhard

Weiter nach Sulzfeld, Ankunft dort 18.00 Uhr. Abendessen im Gasthof Stern. Am nächsten Tag nach Aachen und Düsseldorf.

27 Oktober 2004

Cortona, Castiglion Fiorentino, Cortona

Bedeckt, sonnig. Ruhiger Tag. Letzter Tag vor der Abreise. Nach dem Frühstück Suche nach dem Steinpilz-Verkaufswagen an der Straße in Camucia. Nicht da. Dafür landeinwärts ein schönes vornehmes Feriendomizil gefunden: Villa di Piazzano. Very stilvoll. Dann hinauf nach Cortona und in einem kleinen Alimentari 600 gr. wunderbar frische Steinpilze, dazu Zwiebeln, Knoblauch und, von der Verkäuferin geschenkt, Petersilie erstanden, und Stangenbrot. Zur Cooperativa nach Camucia und eingekauft: größere Mengen Wein, Olivenöl, Pecorino 2 Sorten, Salami, Honig. In dem Öl briet ich die Steinpilze und wir hatten ein kleines feines Abschiedsmittagessen. Nachmittags erst nach Castiglion Fiorentino und dann nach Cortona, ins Museo dell'Accademia Etrusca e della città di Cortona, ein Sammelsurium mit etruskischer Kunst (ein mächtiger Leuchter), altitalienischen Bildern, einer alten Bibliothek, Globen und einem Raum für den cortonesischen Maler Guido Severini (Futurist). Aus einem Saal kann man auf eine Balustrade treten und blickt über die Stadt zum Trasimenischen See, mit Sonnenuntergang. Wow. Es wird kühler. Aperitiv auf der Terrasse des Theatercafés und dann in die Hosteria la Bucaccia in der Via Ghibellina (nelle cantine medioevali di Palazzo Cattani) zum Abschieds-Abendessen: sehr gutes Carpaccio, dann Nudeln und Polenta, plus Wein und Espresso.

Die Piazza Repubblica von Cortona bei Nacht (FAZ vom 14.6.2006)

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26 Oktober 2004

Volterra, San Gimignano, Arezzo

Sonnig, bedeckt, 20 Grad. Fahrt über Monte San Savino und Siena nach Volterra. Besichtigung der Stadt, trutzig, viereckiger Marktplatz, Zentrum der Alabasterkunst. Kleiner Dom und Baptisterium mit zwei wunderbaren Sachen: Ein Verkündigungsbild von Mariotto Albertinelli und Fra Bartolomeo della Porta, ganz zart, mitten im Bild öffnet sich eine Tür in eine zauberhafte Landschaft und dann eine Terrakottagruppe mit Christi Geburt und einem Freskohintergrund von Benozzo Gozzoli gemalt (Hl. Drei Könige, wie eine Fingerübung zur Kapelle Medici-Riccardi in Florenz). Von Volterra auf einer schönen Höhenstraße mit Postkartenausblicken nach S. Gimignano. Rundgang, auch zur Terrasse mit den Türmen im Rücken. Dom kostet jetzt Eintritt, deswegen gespart. Gehobener Touristenkitsch: ein Cembalospieler im kleinen Park und eine Harfenistin im Innenhof des Doms. Ein Eis aus der "besten gelateria der Welt". Dann aber subito nach S. Agostino zu den Gozzoli-Fresken aus dem Leben des hl. Augustinus (kann man mit 50 Cent fünf Minuten beleuchten).

Die unscheinbare Kirche im Hintergrund ist S. Agostino

Eine herrliche Kirche, nobel und edel, neben den Gozzoli-Fresken hochkarätigste Bilderausstattung, jedoch sparsam. Dann über Poggibonsi (fürchterliche Ansiedlung), Castellina in Chianti, Radda, Montevarchi (Rundgang zur Erinnerung an 2003) nach Civitella in Val Chiana, da hatte ich ein Restaurant ausgemacht, der Ort ganz verschlafen, auf einem Berg und abends illuminiert. Das Restaurant (Antico Borgo) war zu. Daher nach Arezzo, Trattoria Il Saraceno, sehr gut (fast zuviel!) gegessen: Antipasto toscano, Nudeln und Ravioli, Kutteln und toskanische Würstchen, Espresso, Wein.

25 Oktober 2004

Mit dem Zug: Sticciano, Siena

Dichter Nebel. Fahrt nach Sinalunga. Am Bahnhof des Nestes, was gibts da? "Spiegel" von heute (!) und die "Zeit". In Sinalunga in den Zug nach Siena (ca. 1 Stunde Fahrt). Es lichtet sich der Nebel und die toskanische Landschaft erscheint im morgendlichen Sonnenlicht. Von Siena Weiterfahrt mit Zug Richtung Grosseto durch die Crete-Landschaft über Berg und Tal nach dem gottverlassenen Sticciano ("in bella posizione su un colle").

Am Bahnhof von Sticciano

Der Bahnhof von Sticciano

Dort an der Stazione in die Bar, Cappucino, Cafe latte, Kuchen und nach 20 Minuten kommt der Gegenzug nach Siena. In Siena Aufenthalt, Piazza del Campo, Dom, und ich wollte noch nach S. Domenico mit Panoramasicht auf Siena.

Der Dom von Siena

Dann 17.40 Uhr zurück per Zug nach Sinalunga und mit dem Auto in die Villa. Einige Sorten italienischer Züge/Triebwagen und Schalterbeamte kennengelernt. Alles nicht sehr modern u. effektiv. La Toscana interna tra Siena e Grosseto: wellige Äcker (campagna ondulata), Weinanbau, Wald, Korkeichenhaine, Villen und Dörfchen auf Hügeln mit Zypressen und Pinienalleen.

24 Oktober 2004

Castiglion Fiorentino und ein Spaziergang

(Sonntag) Dichter Nebel, dann sonnig. 25 Grad. Spätes Frühstück. Nach Castiglion Fiorentino zum Flohmarkt. Löffelchen für Gisela und Ariosts "Orlando Furioso" gekauft. Besuch einer Pilzausstellung in einer aufgelassenen Kirche. Zum dörflichen Kastanienfest in Montecchio nur kurz und dann von der Villa aus kleine Wanderung zur Burg Montecchio Vesponi (leider abgeschlossen, gehörte im 14. Jahrhundert eine Zeit lang dem englisch-florentinischen Condottiere John Hawkwood, dessen stolzes, von Paolo Uccello gemaltes Reiterstandbild im Florentiner Dom zu sehen ist). Picknick im Olivenhain. Später Mittagsschlaf. Zum Weinfest nach C. Fiorentino mit Abstecher zum Relais S. Pietro in Polvano, wo die Amerikaner gewohnt haben. Wunderbar gelegen, sehr vornehm, der Inhaber erklärt uns die Bedingungen in italienischem Englisch und lässt uns einen Rundgang machen. In C. Fiorentino Wein von der Fattoria Pievuccia gekauft. Cafe latte und Martini Bianco im Cafe an der Loggia und Abendessen in einer Trattoria (Bruschetta und Nudeln).

23 Oktober 2004

Chiusi, Orvieto, Orvieto, Orvieto

Herrliches Wetter, morgens Nebel, dann Sonne. 25 Grad. Fahrt über das etruskische Chiusi (Aufenthalt, P. Mascagni war zur Eröffnung des Theatro Comunale da, faschistische Architektur). Dann auf den Berg nach Orvieto. Wunderbare Stadt und imposanter Dom.

Dom von Orvieto

Dom von Orvieto

Dom von Orvieto

Dom von Orvieto

Fast vier Stunden dortgeblieben, auf der Piazza Comunale mit Blick auf die Kirche S. Andrea aus dem 6. Jahrhundert die Siesta mit Tee, Cappucino, Panino und Kuchen zeitungslesend verbracht.

Mittagspause auf der Piazza Comunale von Orvieto

Dann Dom-Besichtigung mit der prachtvollen Capella S. Brizio, vollkommen ausgemalt von Luca Signorelli (die Wände) und dem Beato Angelico (die Decke), unvergleichliche Frische und Schönheit der Farben *). Wein gekauft. Im Stadtzentrum stand ein alter Palazzo zum Verkauf. Ach ja. Zurück über die Dörfer um den Naturpark Rufino und Autobahn. Abendessen in der Villa.

*) An der Ausmalung der Capella S. Brizio waren mehrere Maler beteiligt. Das Durcheinander, wer was wann gemacht hat, ist mittlerweile ganz gut ergründet. Die Kapelle befindet sich im südlichen Querarm des Doms, vom Eingang aus gesehen also hinten rechts. Zur Ausmalung war dort ab 1447 Beato Angelico zugange, sein voller Name war Fra Giovanni da Fiesole, auch Fra Angelico oder eben Beato Angelico genannt. Er hatte Benozzo Gozzoli im Schlepptau, der zur Zeit der Ausmalung vielleicht sein Assistent genannt werden kann. Beato Angelico, Gozzoli und einige weitere Assistenten bemalten in der Kapelle zunächst die Decke, und zwar nur zwei der acht Paneele der beiden vierfach unterteilten Deckenteile - vom Eingang der Kapelle aus gesehen das ganz hinten liegende Panel (Cristo guidice in gloria di angeli/"il Cristo Guidice") und das daran anschließende Panel auf der linken Seite (Prophetarum laudeabilis numerus/"il Coro dei Profeti"). Die Rolle Benozzo Gozzolis beschränkte sich dabei vermutlich auf die - nicht minder eindrucksvollen - Zierstreifen um die Fresken. Danach ging ihnen die Zeit aus und 1449/50 verschwand Beato Angelico nach Fiesole und Benozzo Gozzoli nach Montefalco, um San Fortunato auszumalen. 50 Jahre lang passierte nichts. 1499 fand sich dann Luca Signorelli ein und malte mal eben den Rest aus.

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22 Oktober 2004

Assisi, Perugia, Cortona

Sonne, warm (27 Grad). Nach dem Frühstück über die Schnellstraße nach Assisi. Direkt hinein in die Kirche S. Francesco, gefüllt mit Besuchern und Pilgern. Gewaltige Kirche über zwei Etagen und darunter noch die Krypta, von Giotto, Cimabue, Simone Martini (der von der guten und schlechten Regierung im Sieneser Rathaus), Pietro Lorenzetti, Maestro di S. Francisco und Gehilfen vollkommen mit Fresken aus dem Leben des Hl. Franz und andren kirchlichen Motiven ausgemalt, kein freies Plätzchen an den Wänden.

Assisi in Gesamtansicht

S. Francesco in Assisi

Im Keller/Krypta das Grab von Franz v. Assisi. Auch die Unterkirche vollkommen ausgemalt, man konnte wg. Dunkelheit aber wenig sehen, die Beleuchtung sehr funzelig, neben einem Kreuzgang jedoch ein kleines, sehr schönes schlichtes Kirchenmuseum mit altsienesischen Bildern (da waren kaum Leute). Kommt allerdings gegen die sinnenverwirrende, monumentale Freskenmalerei in der Kirche nicht an. Spaziergang durch Assisi und Fahrt nach Perugia. Dazwischen noch Halt in S. Maria degli Angeli, eine riesige Barockkirche, gebaut am Sterbeort des hl. Franz, über dem eine uralte, kleine Kapelle errichtet wurde, die nun Zentrum der gigantischen Kirche ist. Viele, intensive Beter in der kleinen Kapelle. Dort auch eine Statue des hl. Franz, er hält einen Korb, darin eine weiße, lebende Taube, angeklebt damit sie nicht wegfliegen kann. Das ganze auch vollkommen auf Wallfahrerscharen ausgerichtet. In Perugia Remmidemmi, sog. Schokoladenfest, die ganze Innenstadt voller Stände, in denen sich Schokoladenfirmen präsentieren. Besuch im Collegio del Cambio, dem Versammlungsraum der Geldhändler im Palazzo di Priori, mit Fresken, ausgemalt von dem femininen Perugino ("il capolavoro dell’artista").

Überraschung im Parkhaus in Perugia

Vor dem Dom von Perugia

Dann auf Umwegen, wg. Verkehrsunfall, nach Cortona und dort im "Pane e Vino" an der Piazza Signorelli Abendessen (Bruschetta, Antipasto toscano mit Schinken und Wurst, Picci einmal mit Tomatensoße und einmal mit Anchovis/Peperoncini, Wein und Espresso). Viele Wochenendgäste in der Villa Schiatti, auch Radfahrer und Wanderer.

21 Oktober 2004

Ausflug nach Gubbio

Herrliches Wetter. Fahrt nach Gubbio in Umbrien, über Cortona und Umbertide. Gubbio ist eine überraschende und ganz andere Stadt mit atemberaubender Architektur, an einen Berghang geklatscht. Wunderbare Piazza Grande, ganz mit rotem Backstein gepflastert, wie ein Balkon mit Balustrade, von dem man in die Landschaft und über die Dächer der Stadt blicken kann, begrenzt von drei Palazzi. Darüber thronen der Dom und der Herzogspalast. Rundgang durch dunkle und enge Straßen, hohe Häuser. Touristenkeramik. Besuch des Palazzo dei Consoli an der Piazza Grande, im Mittelalter Bürgerhaus, jetzt Museum, mit riesiger Versammlungshalle, römische Funde, Keramik, ital. Maler, Besonderheit die eugubinischen Tafeln mit Schriften in etruskischer, römischer und umbrischer Sprache.

Rathaus von Gubbio

Piazza Grande von Gubbio

Rathaus von Gubbio

Gubbio, eng und dunkel

Rückfahrt über die Berge: Pietralunga, Monte di Castiglione (667 m), dann Montone, Nestore, durch die Berge über den Passo di Cerventosa (748 m) nach Cortona, eingekauft, Abendessen in der Villa Schiatti.

20 Oktober 2004

Montepulciano, Pienza, Monteoliveto, Castiglion Fiorentino

Morgennebel, Sonne! Warm (21 Grad), abwechselnd Sonne/Wolken. Ein wunderbarer Tag. Fahrt nach Montepulciano mit Stadtgang und Balkonbesteigung des Rathauses.

In Montepulciano

Blick vom Rathaus auf den Marktplatz von Montepulciano

Dann zur Chiesa S. Biagio, alleinstehend unterhalb von Montepulciano, sehr barock und mächtig.

S. Biagio unterhalb von Montepulciano

Von dort nach Pienza. Siestazeit. Auch dort Rundgang, Panino und Cappuccino und Espresso in der Bar, ein von dem Architekten Bernardo Rosselino im 15. Jahrhundert sehr vornehm konzipierter Zentralplatz mit Dom, Palazzi und Loggia, im Auftrag des Papstes Pius II. Pienza scheint ein Zentrum der Pecorino-Herstellung zu sein, in vielen alimentari liegen kleine und große Käselaibe aus und duften sogar durch die Fensterscheiben.

Zentralplatz von Pienza

Pienza

Durch eine Postkarte angeregt, Suche an der Straße Richtung San Quirico d’Orcia nach einer einsam stehenden Kapelle, Cappella Vitaleta. Gesehen, über Feldwege bis in die Nähe gekommen, dann ist der Weg gesperrt und wir lassen das Auto stehen und gehen zu Fuß hin, dort Rast gemacht und gepicknickt. Die Kapelle steht allein neben einem Bauernhof, von Zypressen gerahmt. Eine schlichte, barocke Fassade aus Marmor, sonst Backstein, sie verfällt offenbar langsam, es wachsen ihr schon Bäumchen auf der Fassade und die Fensterscheiben sind kaputt.

Cappella Vitaleta

Von dort vorbei am Kloster Sant‘ Anna in Camprena (sehr einsam und ruhig, man macht dort Malkurse), schöne Fresken von Sodoma (Giovanni Antonio Bazzi) in der Kirche, auf Schotterwegen über Montisi und S.Giovanni d’Asso zur von mir ersehnten Abbazia di Monteoliveto Maggiore, um dort nochmal Luca Signorellis und Sodomas wunderbare Fresken mit der Lebensgeschichte des hl. Benedikt im Kreuzgang zu sehen.

Schotterweg bei Monteoliveto Maggiore

Abbazia di Monteoliveto Maggiore

Abbazia di Monteoliveto Maggiore

Wein und ein Buch über das Monteolivetaner Chorgestühl gekauft. Dann über Asciano zurück. Abends nach Castiglion Fiorentino zum Abendessen ins Restaurant Muzzicone. Fürstlich getafelt. Antipasto toscano mit Salami/Schinken/Crostini/Bruschetta, danach als primi piatti Ravioli mit Salbeibutter und Gnocchi mit Pilzen, dann eine Riesenplatte frisch gegrilltes Rinderfilet vom Rost (konnte man zusehen) in Olivenöl, Rosmarin und grünem Pfeffer eingelegt, dazu Salat und weiße Bohnen und zum Nachtisch Vin Santo mit Cantuccini. Wein und Wasser. Espresso. Am Nebentisch ein amerikanisches Ehepaar aus Memphis/Tennessee, sehr zutraulich, denen wir von den Gnocchi und dem vielen Fleisch zum Probieren abgeben. Daraus ergibt sich ein schönes, langes Abendgespräch u.a. ausgerechnet über Stahl, er handelt mit russischen Waffen der Zarenzeit, sie macht fund-raising für Behinderte. Zuviel gegessen.

Montepulciano zum Anschauen:

19 Oktober 2004

Monte San Savino, Loro Ciuffena, Arezzo, Cortona

Regen und Nebel. Nach dem Frühstück Fahrt über Monte San Savino (Aufenthalt mit Rundgang und schönen Fresken von Spinello Arentino in der Kirche S. Agostino) und über Land bei besserem Wetter und sehr romantischer Strecke über San Pancrazio nach Bucine und San Giovanni Valdarno. Dort beim Lidl Rapsöl gekauft und teilweise auf dem Parkplatz ins Auto eingefüllt, unter interessierter Anteilnahme eines Italieners aus Castelfranco di Sopra, der 16 Jahre in Konstanz gearbeitet hat und gut Deutsch konnte. Dann zur Signora nach La Lama, war leider nicht da, und ihr Olivenöl ist auch alle, teilt der Sohn mit. Schade. Offenbar keine Gäste. Von dort nach Loro Ciuffena (Aufenthalt) und in die Berge, durch dichten Nebel bis auf 920 m Höhe, urige Dörfchen (Anciolina, Pontenano), menschenleer.

Loro Ciuffena

Kastanien- und Pilzsammler. Bis Talla und Vezza und von dort nach Arezzo. Später klärt es auf und es bieten sich wunderbare Ausblicke in die Täler, verschiedene Helligkeiten, Dunst etc., Arezzo von der Sonne unter dem Nebel her golden angestrahlt. Zum Abendessen nach Cortona, Trattoria Dardano (Antipasto, Nudeln und Ravioli mit Salbei, Kaninchen und Hühnchen, Kaffee, Wein, Aqua).

18 Oktober 2004

Castiglion Fiorentino, Cortona, Camucia, Arezzo

Einfaches Frühstücksbuffet. Die Heizung wird morgens und abends ein paar Stunden angestellt. Es ist Jagdzeit, andauernd hört man die Italiener nah und fern herumballern. Fahrt nach Castiglion Fiorentino (5 km), hübsches Städtchen, die Männer an der Bar, ruhig, sehr schöner Rathausplatz mit einer Loggia, die Ausblick in die Berge bietet. Rundgang und Besichtigung einer etruskischen Siedlung/Tempelanlage mit Turm und Ausblick in erhöhter Lage der Stadt. Dann nach Cortona.

Marktplatz von Cortona

Gassen in Cortona

Kirche unterhalb von Cortona

Gang vom Etruskertor über die Via Ghibellina ansteigend zum Marktplatz und durch die Straßen. Dom, andere Kirchen und Theater. San Domenico mit schönem Altarbild. Dann zur Kirche S. Margherita über Cortona. Fahrt von Cortona nach Camucia, Abbazia di Farneta aus dem 10. Jahrhundert, ganz schlicht mit eindrucksvoller Krypta.

Abbazia di Farneta

Nach Lucignano, properes kleines Städtchen, Rundgang, Kirchen, davon eine runde, Rast auf der Piazza del Tribunale im Zentrum. Kaffee in der Bar.

Lucignano

Nach Arezzo. In die Stadt: geschlossene Läden und recht leer. Gang zu Piero in S. Francesco. Noch kein Jahr vorbei! Dann zu Inter-coop (riesig und die Italiener kaufen wie die Weltmeister an 30 Kassen) einkaufen und zum Abendessen zur Villa Schiatti.

17 Oktober 2004

Auf in die Toskana

Etwas in mir mußte also hungern und Begierde tragen, wie stände ich sonst hier, hunderte Meilen von zu Hause entfernt, in einer alten umbrischen Kleinstadt? Welchem Bedürfnis, welcher Not war ich gefolgt? Langsam versuchte ich, es mir zurechtzulegen. Ich dachte an San Miniato, an die Kuppel und den Turm des Florentiner Domes und an das, was mich zu jenen Werken zurückgezogen hatte. Warum hatten sie mich beglückt? - Weil ich bei ihrem Anblick gefühlt hatte, daß Arbeit und Hingabe eines Menschen nicht wertlos sind, daß über der bedrückenden Einsamkeit, in der jeder Mensch sein Leben hinlebt, etwas allen Gemeinsames, etwas Begehrenswertes und Köstliches vorhanden ist; daß zu allen Zeiten Hunderte einsam gelitten und gearbeitet haben, um das Sichtbarwerden dieses tröstli- chen Gemeinsamen zu fördern. Wenn das, was die Künstler und ihre Gehilfen mit Hingabe und Ausdauer vor einigen hundert Jahren zustande gebracht haben, heute wie damals Tausenden gute Gedanken gibt, so ist es auch für uns alle nicht trostlos, in unserer Einsamkeit und Schwäche zu arbeiten und das Mögliche zu tun. Diesen Trost hatte ich gesucht, nichts weiter. Hermann Hesse, 1907
Abfahrt in Aachen 4.15 Uhr. Basel 9.00 Uhr. Gotthard 11.00 Uhr, Autostrada Mailand, Bologna, Florenz, Richtung Rom, Abfahrt Monte San Savino, Ankunft Montecchio 17.30 Uhr. Heil und ohne Stau durchgekommen, Villa Schiatti gesucht und sofort gefunden, etwa 1 km abseits der Landstraße die Hänge hinauf, großes Gebäude, Terrasse, Restaurant, Apartment: 2 Schlafzimmer, Wohnküche, Bad. Blick in die Ebene des Val di Chiana. Einsam gelegen, wenig Gäste. Man sieht die Landstraße und die Eisenbahn Rom-Florenz in der Ferne. Zum Haus gehört ein Katzenehepaar mit 3 Kindern.

Blick auf die Villa Schiatti

Blick von der Villa Schiatti

Blick in die Villa Schiatti

Abendessen (Bruschetta, Tagliatelle mit Tomaten, gegrilltes Schweinefleisch und Salat, Nachtisch, Wein und Espresso) und erste Info durch die dortige Signora, wg. Cooperativa etc.

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