Weiter nach Sulzfeld, Ankunft dort 18.00 Uhr. Abendessen im Gasthof Stern. Am nächsten Tag nach Aachen und Düsseldorf.
A man who has not been in Italy is always conscious of an inferiority (Samuel Johnson, 1776)
Le femmine d'Italia / Son disinvolte e scaltre. /
E sanno più dell'altre / L'arte di farsi amar. (Haly)
UN POPOLO DI POETI DI ARTISTI DI EROI
DI SANTI DI PENSATORI DI SCIENZIATI
DI NAVIGATORI DI TRASMIGRATORI
28 Oktober 2004
Rückreise durch den St. Bernhard
27 Oktober 2004
Cortona, Castiglion Fiorentino, Cortona
26 Oktober 2004
Volterra, San Gimignano, Arezzo
Eine herrliche Kirche, nobel und edel, neben den Gozzoli-Fresken hochkarätigste Bilderausstattung, jedoch sparsam. Dann über Poggibonsi (fürchterliche Ansiedlung), Castellina in Chianti, Radda, Montevarchi (Rundgang zur Erinnerung an 2003) nach Civitella in Val Chiana, da hatte ich ein Restaurant ausgemacht, der Ort ganz verschlafen, auf einem Berg und abends illuminiert. Das Restaurant (Antico Borgo) war zu. Daher nach Arezzo, Trattoria Il Saraceno, sehr gut (fast zuviel!) gegessen: Antipasto toscano, Nudeln und Ravioli, Kutteln und toskanische Würstchen, Espresso, Wein.
25 Oktober 2004
Mit dem Zug: Sticciano, Siena
Dort an der Stazione in die Bar, Cappucino, Cafe latte, Kuchen und nach 20 Minuten kommt der Gegenzug nach Siena. In Siena Aufenthalt, Piazza del Campo, Dom, und ich wollte noch nach S. Domenico mit Panoramasicht auf Siena.
Dann 17.40 Uhr zurück per Zug nach Sinalunga und mit dem Auto in die Villa. Einige Sorten italienischer Züge/Triebwagen und Schalterbeamte kennengelernt. Alles nicht sehr modern u. effektiv. La Toscana interna tra Siena e Grosseto: wellige Äcker (campagna ondulata), Weinanbau, Wald, Korkeichenhaine, Villen und Dörfchen auf Hügeln mit Zypressen und Pinienalleen.
24 Oktober 2004
Castiglion Fiorentino und ein Spaziergang
23 Oktober 2004
Chiusi, Orvieto, Orvieto, Orvieto
Fast vier Stunden dortgeblieben, auf der Piazza Comunale mit Blick auf die Kirche S. Andrea aus dem 6. Jahrhundert die Siesta mit Tee, Cappucino, Panino und Kuchen zeitungslesend verbracht.
Dann Dom-Besichtigung mit der prachtvollen Capella S. Brizio, vollkommen ausgemalt von Luca Signorelli (die Wände) und dem Beato Angelico (die Decke), unvergleichliche Frische und Schönheit der Farben *). Wein gekauft. Im Stadtzentrum stand ein alter Palazzo zum Verkauf. Ach ja. Zurück über die Dörfer um den Naturpark Rufino und Autobahn. Abendessen in der Villa.
*) An der Ausmalung der Capella S. Brizio waren mehrere Maler beteiligt. Das Durcheinander, wer was wann gemacht hat, ist mittlerweile ganz gut ergründet. Die Kapelle befindet sich im südlichen Querarm des Doms, vom Eingang aus gesehen also hinten rechts. Zur Ausmalung war dort ab 1447 Beato Angelico zugange, sein voller Name war Fra Giovanni da Fiesole, auch Fra Angelico oder eben Beato Angelico genannt. Er hatte Benozzo Gozzoli im Schlepptau, der zur Zeit der Ausmalung vielleicht sein Assistent genannt werden kann. Beato Angelico, Gozzoli und einige weitere Assistenten bemalten in der Kapelle zunächst die Decke, und zwar nur zwei der acht Paneele der beiden vierfach unterteilten Deckenteile - vom Eingang der Kapelle aus gesehen das ganz hinten liegende Panel (Cristo guidice in gloria di angeli/"il Cristo Guidice") und das daran anschließende Panel auf der linken Seite (Prophetarum laudeabilis numerus/"il Coro dei Profeti"). Die Rolle Benozzo Gozzolis beschränkte sich dabei vermutlich auf die - nicht minder eindrucksvollen - Zierstreifen um die Fresken. Danach ging ihnen die Zeit aus und 1449/50 verschwand Beato Angelico nach Fiesole und Benozzo Gozzoli nach Montefalco, um San Fortunato auszumalen. 50 Jahre lang passierte nichts. 1499 fand sich dann Luca Signorelli ein und malte mal eben den Rest aus.
22 Oktober 2004
Assisi, Perugia, Cortona
Im Keller/Krypta das Grab von Franz v. Assisi. Auch die Unterkirche vollkommen ausgemalt, man konnte wg. Dunkelheit aber wenig sehen, die Beleuchtung sehr funzelig, neben einem Kreuzgang jedoch ein kleines, sehr schönes schlichtes Kirchenmuseum mit altsienesischen Bildern (da waren kaum Leute). Kommt allerdings gegen die sinnenverwirrende, monumentale Freskenmalerei in der Kirche nicht an. Spaziergang durch Assisi und Fahrt nach Perugia. Dazwischen noch Halt in S. Maria degli Angeli, eine riesige Barockkirche, gebaut am Sterbeort des hl. Franz, über dem eine uralte, kleine Kapelle errichtet wurde, die nun Zentrum der gigantischen Kirche ist. Viele, intensive Beter in der kleinen Kapelle. Dort auch eine Statue des hl. Franz, er hält einen Korb, darin eine weiße, lebende Taube, angeklebt damit sie nicht wegfliegen kann. Das ganze auch vollkommen auf Wallfahrerscharen ausgerichtet. In Perugia Remmidemmi, sog. Schokoladenfest, die ganze Innenstadt voller Stände, in denen sich Schokoladenfirmen präsentieren. Besuch im Collegio del Cambio, dem Versammlungsraum der Geldhändler im Palazzo di Priori, mit Fresken, ausgemalt von dem femininen Perugino ("il capolavoro dell’artista").
Dann auf Umwegen, wg. Verkehrsunfall, nach Cortona und dort im "Pane e Vino" an der Piazza Signorelli Abendessen (Bruschetta, Antipasto toscano mit Schinken und Wurst, Picci einmal mit Tomatensoße und einmal mit Anchovis/Peperoncini, Wein und Espresso). Viele Wochenendgäste in der Villa Schiatti, auch Radfahrer und Wanderer.
21 Oktober 2004
Ausflug nach Gubbio
Rückfahrt über die Berge: Pietralunga, Monte di Castiglione (667 m), dann Montone, Nestore, durch die Berge über den Passo di Cerventosa (748 m) nach Cortona, eingekauft, Abendessen in der Villa Schiatti.
20 Oktober 2004
Montepulciano, Pienza, Monteoliveto, Castiglion Fiorentino
Dann zur Chiesa S. Biagio, alleinstehend unterhalb von Montepulciano, sehr barock und mächtig.
Von dort nach Pienza. Siestazeit. Auch dort Rundgang, Panino und Cappuccino und Espresso in der Bar, ein von dem Architekten Bernardo Rosselino im 15. Jahrhundert sehr vornehm konzipierter Zentralplatz mit Dom, Palazzi und Loggia, im Auftrag des Papstes Pius II. Pienza scheint ein Zentrum der Pecorino-Herstellung zu sein, in vielen alimentari liegen kleine und große Käselaibe aus und duften sogar durch die Fensterscheiben.
Durch eine Postkarte angeregt, Suche an der Straße Richtung San Quirico d’Orcia nach einer einsam stehenden Kapelle, Cappella Vitaleta. Gesehen, über Feldwege bis in die Nähe gekommen, dann ist der Weg gesperrt und wir lassen das Auto stehen und gehen zu Fuß hin, dort Rast gemacht und gepicknickt. Die Kapelle steht allein neben einem Bauernhof, von Zypressen gerahmt. Eine schlichte, barocke Fassade aus Marmor, sonst Backstein, sie verfällt offenbar langsam, es wachsen ihr schon Bäumchen auf der Fassade und die Fensterscheiben sind kaputt.
Von dort vorbei am Kloster Sant‘ Anna in Camprena (sehr einsam und ruhig, man macht dort Malkurse), schöne Fresken von Sodoma (Giovanni Antonio Bazzi) in der Kirche, auf Schotterwegen über Montisi und S.Giovanni d’Asso zur von mir ersehnten Abbazia di Monteoliveto Maggiore, um dort nochmal Luca Signorellis und Sodomas wunderbare Fresken mit der Lebensgeschichte des hl. Benedikt im Kreuzgang zu sehen.
Wein und ein Buch über das Monteolivetaner Chorgestühl gekauft. Dann über Asciano zurück. Abends nach Castiglion Fiorentino zum Abendessen ins Restaurant Muzzicone. Fürstlich getafelt. Antipasto toscano mit Salami/Schinken/Crostini/Bruschetta, danach als primi piatti Ravioli mit Salbeibutter und Gnocchi mit Pilzen, dann eine Riesenplatte frisch gegrilltes Rinderfilet vom Rost (konnte man zusehen) in Olivenöl, Rosmarin und grünem Pfeffer eingelegt, dazu Salat und weiße Bohnen und zum Nachtisch Vin Santo mit Cantuccini. Wein und Wasser. Espresso. Am Nebentisch ein amerikanisches Ehepaar aus Memphis/Tennessee, sehr zutraulich, denen wir von den Gnocchi und dem vielen Fleisch zum Probieren abgeben. Daraus ergibt sich ein schönes, langes Abendgespräch u.a. ausgerechnet über Stahl, er handelt mit russischen Waffen der Zarenzeit, sie macht fund-raising für Behinderte. Zuviel gegessen.
Montepulciano zum Anschauen:
19 Oktober 2004
Monte San Savino, Loro Ciuffena, Arezzo, Cortona
Kastanien- und Pilzsammler. Bis Talla und Vezza und von dort nach Arezzo. Später klärt es auf und es bieten sich wunderbare Ausblicke in die Täler, verschiedene Helligkeiten, Dunst etc., Arezzo von der Sonne unter dem Nebel her golden angestrahlt. Zum Abendessen nach Cortona, Trattoria Dardano (Antipasto, Nudeln und Ravioli mit Salbei, Kaninchen und Hühnchen, Kaffee, Wein, Aqua).
18 Oktober 2004
Castiglion Fiorentino, Cortona, Camucia, Arezzo
Gang vom Etruskertor über die Via Ghibellina ansteigend zum Marktplatz und durch die Straßen. Dom, andere Kirchen und Theater. San Domenico mit schönem Altarbild. Dann zur Kirche S. Margherita über Cortona. Fahrt von Cortona nach Camucia, Abbazia di Farneta aus dem 10. Jahrhundert, ganz schlicht mit eindrucksvoller Krypta.
Nach Lucignano, properes kleines Städtchen, Rundgang, Kirchen, davon eine runde, Rast auf der Piazza del Tribunale im Zentrum. Kaffee in der Bar.
Nach Arezzo. In die Stadt: geschlossene Läden und recht leer. Gang zu Piero in S. Francesco. Noch kein Jahr vorbei! Dann zu Inter-coop (riesig und die Italiener kaufen wie die Weltmeister an 30 Kassen) einkaufen und zum Abendessen zur Villa Schiatti.
17 Oktober 2004
Auf in die Toskana
Etwas in mir mußte also hungern und Begierde tragen, wie stände ich sonst hier, hunderte Meilen von zu Hause entfernt, in einer alten umbrischen Kleinstadt? Welchem Bedürfnis, welcher Not war ich gefolgt? Langsam versuchte ich, es mir zurechtzulegen. Ich dachte an San Miniato, an die Kuppel und den Turm des Florentiner Domes und an das, was mich zu jenen Werken zurückgezogen hatte. Warum hatten sie mich beglückt? - Weil ich bei ihrem Anblick gefühlt hatte, daß Arbeit und Hingabe eines Menschen nicht wertlos sind, daß über der bedrückenden Einsamkeit, in der jeder Mensch sein Leben hinlebt, etwas allen Gemeinsames, etwas Begehrenswertes und Köstliches vorhanden ist; daß zu allen Zeiten Hunderte einsam gelitten und gearbeitet haben, um das Sichtbarwerden dieses tröstli- chen Gemeinsamen zu fördern. Wenn das, was die Künstler und ihre Gehilfen mit Hingabe und Ausdauer vor einigen hundert Jahren zustande gebracht haben, heute wie damals Tausenden gute Gedanken gibt, so ist es auch für uns alle nicht trostlos, in unserer Einsamkeit und Schwäche zu arbeiten und das Mögliche zu tun. Diesen Trost hatte ich gesucht, nichts weiter. Hermann Hesse, 1907Abfahrt in Aachen 4.15 Uhr. Basel 9.00 Uhr. Gotthard 11.00 Uhr, Autostrada Mailand, Bologna, Florenz, Richtung Rom, Abfahrt Monte San Savino, Ankunft Montecchio 17.30 Uhr. Heil und ohne Stau durchgekommen, Villa Schiatti gesucht und sofort gefunden, etwa 1 km abseits der Landstraße die Hänge hinauf, großes Gebäude, Terrasse, Restaurant, Apartment: 2 Schlafzimmer, Wohnküche, Bad. Blick in die Ebene des Val di Chiana. Einsam gelegen, wenig Gäste. Man sieht die Landstraße und die Eisenbahn Rom-Florenz in der Ferne. Zum Haus gehört ein Katzenehepaar mit 3 Kindern.
Abendessen (Bruschetta, Tagliatelle mit Tomaten, gegrilltes Schweinefleisch und Salat, Nachtisch, Wein und Espresso) und erste Info durch die dortige Signora, wg. Cooperativa etc.