11 Januar 2025

Arezzo

Samstag. Mal sonnig mal bedeckt und kalt. Samstags gibt es vormittags einen durchgehenden InterCity von Ferrara nach Arezzo (und weiter nach Rom). Den hatte ich schon vor langer Zeit gebucht. Abfahrt in Ferrara pünktlich.


Der Zug kann sich nicht drehen, deshalb hält er in Florenz nicht in der Stadt sondern in einem Vorort. Die Wagen sind fast leer und bequem. Leider sieht man im Valdichiana nicht viel vom Valdichiana, weil die Schnellstrecke durch die Landschaft (und das heisst meistens unter der Landschaft her) schießt. Ankunft in Arezzo pünktlich.

In Arezzo munteres samstagliches Treiben. Die Osteria l'Agania ist nur zehn Minuten vom Bahnhof entfernt. Der Laden ist viel größer als er aussieht, es gibt noch eine obere Etage und hinterum kommt man noch in mindestens einen weiteren Saal im Haus nebenan. Ständiges Kommen und Gehen, bumsvoll. Die Öffnungszeiten mittags sind bis 14:30 Uhr angegeben, aber wer um 14:45 Uhr kommt wird platziert und versorgt, und sei es in einer Gruppe von 6. Hier geht es nicht um "Leider schon geschlossen", hier geht es darum die Gäste zu füttern und sie glücklich zu machen (und dabei eine Menge Geld zu verdienen, aber so muss es sein).


Wir essen keine Gänse sondern:

Bruschette toscane (auf dem Bild)
Tagliatelle con regu di cinghiale
Kutteln in Tomatensauce
Wasser
Wein
Espresso
34 Euro

Das Olivenöl ist aus Monte San Savino.

Super. Dann Verdauungsspaziergang auf die tolle Piazza. Hier immerhin einzelne Touristen.


Dann ganz nach oben in den Dom. Ein weiterer Piero della Francesca an der Wand hinten in der Ecke.


Von dort wieder runter auf der anderen Seite zu San Domenico. Die Kirche wird ncht so häufig besucht, dabei hängt dort ein sehr frühes und sehr eindrucksvolles Kreuz von Cimabue. 
 
 
Und dann wieder retour zu San Francisco, zum Freskenzyklus des heiligen Kreuzes von Piero della Francesca. Kein Mensch in der Kirche.





 
Wir setzen das Kunstprogramm mit zwei Gläsern guten Craftbeers im "Hoppy Lab" fort. "Laboratorio" ist ein In-Wort in Italien, dort wo Teig geknetet wird ist ein "Teig-Labor", hier ist halt ein "Hopfen-Labor" auch wenn hier kein Bier gebraut wird. Die Italiener kennen die zusammengesetzten Worte des Deutschen nicht, die Türstopperkatze ist die Ferma Porta Gatto. 
 
 
Der Taproom von "Hoppy Lab" ist so, wie ihn nur Italiener können: Im Erdgeschoss eines Palazzo direkt unterhalb von San Francesco. Hier nehme ich auch ein paar Dosen von Alder Beer Co. aus Mailand mit, was sich als Volltreffer erweist und die Rückfahrt signifikant verschönert. Die 1. Klasse des InterCity zurück ist leer, draußen ist es dunkel und drinnen gemütlich warm bis der Zug pünktlich in Ferrara ankommt. Hin- und Rückfahrt in der 1. Klasse haben, früh gebucht, zusammen 25 Euro gekostet.

Piero-Zähler: 7 (wenn man San Francesco als ein Bild zählt).