Ziemlich früh raus, auschecken und dann erstmal einen Espresso und ein Brioche in einer kleinen Bar am Marktplatz im Stehen, wie es sein soll.
Santa Maria Maggiore hatte freundlicherweise schon offen und wir konnten die eindrucksvollen Wandteppiche und die schöne Einrichtung bewundern. Dann war es schon 10 und auch die Cappella Colleoni war nun für einen Blick auf den Condottiere und seine Familie geöffnet. Noch den Marktplatz genussvoll durchschritten, Süßkram gekauft, einmal die Oberstadt auf und ab und dann ins Auto und weiter nach Rovereto. Leider fing es an zu regnen.
In Roverto (Regen) dann direkt ins MART. Die Ausstellung zeigte Fahrzeugdesign am Objekt, etwa im Zeitrahmen von 1930 bis heute. Höchstrangige Exponate [Flickr] und viele davon auch ansprechend präsentiert. Dazu ein architektonisch sehr interessantes Museum und nur wenige Besucher, ein voller Erfolg.
Danach dann gleich die Straße rauf in die Osteria del Pettirosso. Mittags eine Osteria, ansonsten ein Weinverkaufsladen und Cafe. Ach, was soll ich sagen? Höchst erfreulich! Klein, freundlich, modern eingerichtet, preiswert und mit genau dem Essen, weswegen wir doch alle nach Italien fahren.
Von Rovereto, immer noch im Regen, einen kleinen Abstecher nach Mori und in der dortigen Kooperative zum Einkauf eingekehrt. Dieser Laden stellte sich als ein auf den ersten Blick ganz normaler Supermarkt heraus, in dem regionale Produkte zwischen die restlichen Waren geschmuggelt waren. Also kurz geschaut und dann Wein, Schinken und Speck, Käse, Olivenöl, Nudeln und andere lebensnotwendige Sächelchen eingekauft. Der hier abgebildete Kassenzettel ist wohlgemerkt der Einkauf einer der drei Reisenden.
Immer noch im Regen über die Autobahn nach Vicenza, die auf der Landkarte bestechende Strecke quer durch die Berge wurde wegen des Wetters nicht befahren. In Vicenza, der Regen ließ nach, schnell und einfach zur Casa di Lidia gefunden, nur knapp westlich außerhalb des Centro storico gelegen. Auch dieses kleine Bed & Breakfast entpuppte sich als Idyll. An einer Seitenstraße mit kleinen Palazzi und dann in einem fast zugewachsenen Hof von der Straße zurückgezogen ein kleines, neueres Gebäude. Die Dame des Hauses empfängt uns freundlich und zeigt uns die einfachen, hübschen und ganz preiswerten Zimmer. Unbedingt empfehlenswert, wenn man auf Hotelsterne verzichten kann. Das IKEA-Klappbett ist auch schnell umgebaut, damit hochgewachsene Nordeuropäer bequem Platz finden. Aber dann sofort wieder raus (Regen) in die Altstadt von Vicenza, ein Spaziergang von wenigen Minuten, führte er nicht an mehreren Schuhgeschäften vorbei.
In Vicenza dann wegen des nun dort recht starken Regens nur kleine Passeggiata, der McDonalds-Laden erwartungsgemäß leer (wer geht in einem Land, das für die Qualität seiner Küche berühmt ist, auch da rein?) und auch sonst eher ruhige Spiegelung der wenigen Italiener in den unruhigen Pfützen. Kurz einmal kreuz, einmal quer durch die Stadt und dann ins Ristorante Al Pestello am Contra S. Stefano 3. Einfach eingerichtet mit vielen kleinen Tischen werden dort Spezialitäten aus Vicenza zubereitet. Der Kellner erläutert freundlich die im Dialekt verfasste Speisekarte (Dialekt -> Italienisch -> Deutsch) und der Tag findet einen langen, fröhlichen und genussreichen Abschluss: Vorspeisen, Risotto, Nudeln, Trippa, Filets, Kuchen, Wein, Wasser. Der Laden voll mit Leuten. Beste Stimmung. Zu viel gegessen. Gut.