Blendendes Wetter, in Österreich überall Tempolimits auf der Autobahn, dann finalmente in italia. Der Brenner wie immer etwas enttäuschend, aber der vorherige Aufstieg mit dem Alpenpanorama umwerfend. Ganz leicht und flüssig nach Norditalien reingerutscht und dann gegen 4 am Gardasee entschieden, nicht die Autobahn sondern die Landstraße am westlichen Gardaseeufer in Richtung Bergamo zu nehmen.
Da die Saison noch nicht so richtig angefangen hatte dort wenig Verkehr, jedoch zwang uns eine plötzliche Straßensperrung, westlich in die Berge auszuweichen. Dort dann bei schöner, leerer und verwinkelter Strecke weit über eine Stunde herumgekurvt, um ein paar Kilometer Luftlinie zurückzulegen. Die Fahrt wurde lang, der Hunger groß, also dann nicht weiter herumgekaspert sondern auf der Autostrada nach Bergamo. Dort gegen 6 angekommen, die Oberstadt wieder befahrbar und direkt dorthin und ins Hotel Agnello d'Oro. Das ist ja nun so ein Hotel für sich, uralt und ganz perfekt in der uralten Oberstadt gelegen, kein Autoverkehr und gleich gegenüber ein Cafe. Innen nicht ganz so alt wie draußen. Zwei Zimmer in der fünften Etage mit Blick auf den kleinen Vorplatz und die Gassen von Bergamo. Ein schneller, kleiner Stadtspaziergang bei Einbruch der Dunkelheit (noch alles da, inklusive des Abendpalavers auf dem Marktplatz) und dann zum Abendessen ins Da Mimmo nur ein paar Seitengassen vom Hotel entfernt. Hier wurde es dann ziemlich nett. Erstmal ein Aperitif. Auf dem Tisch stand ein exzellentes sizilianisches Olivenöl und frisches italienisches Brot. Und dann das Aufatmen nach vielen entbehrungsreichen Monaten: Bresaola, Burrata di Andria, Maccheroni, sehr guter Wein, Wasser, Nachtisch (Schokoladenkuchen zum Wieder-Hinlaufen), Kaffee. Finito. Gegen 11 erschöpft ins Bett gefallen.