Maisöl ist flüssig, Auto betankt. Es war kalt in der Nacht und ich habe nicht so gut geschlafen. Nur eine halbe Flasche Wein am Abend - zu wenig? Morgens ist es wolkenlos und sonnig. Nach dem Frühstück (ein Stück Kuchen, Brot und Marmelade, Espresso) über die Superstrada und die Autobahn nach
Rimini. In den Außenbezirken wie immer etwas chaotisch, sind im "historischen" Zentrum (hier war fast alles im Krieg zerstört) nett und aufgeräumt und viele Leute sind unterwegs. Zuerst in den Malatesta-Tempel, der von dem irren Malatesta umgebauten Kirche, dort sehr schön, leer, ruhig. Affresco von Piero della Francesca, von der Wand gelöst und so hingestellt, dass man es gut und lange anschauen kann. Zu Mittag ein Teller Tagliatelle (sehr al dente) mit Wildschweinragout in einer Art Kneipe im Stadtzentrum.
Dann nach
San Marino. Auto unten abgestellt und mit der Seilbahn hochgefahren. Oben (wegen der Jahreszeit?) nicht sehr viele Touristen aber alles sehr touristisch (Parfüm, Zigaretten, Nippes). Lohnt eher nicht. Den Ausblick über Rimini und aufs Meer genossen, dann wieder runter und nach San Leo (war ja ein alter Bekannter von San Marino).
San Leo ist ein ganz stilles Dörfchen (vielleicht nicht zur Hochsaison, aber jetzt) mit zwei sehr alten sehr feinen Kirchen, einem Haus in dem der heilige Franz von Assisi mal übernachtet hat und dem ersten "Palast" der Montefeltro. Aufstieg zu Fuss zur irren Festungsanlage, aber nicht besichtigt.
Dann im Zick-Zack über Landstraße nach
Urbino, dort abendliches Studentengewimmel (endlich Gleichberechtigung: Männer und Frauen sind alle gleich häßlich angezogen, elegant werden Italienerinnen und Italiener wohl eher mit dem Alter). Ein Stück Pizza gegen den Hunger und zurück ins Agriturismo. Es wird ja auch schon dunkel.
Zum Abendessen exzellente Spaghetti mit Speckstückchen, Tomaten und Rucola (Nudeln am Samstag vom Sohn gemacht, dann eingefroren), zum secondo zwei Stück Bistecca in Marsalla mit kalten gegrillten Zucchinistücken. Alles sehr gut. Die Signora hat heute Geburtstag. Zum Abendessen sitzt also die Familie zusammen vor dem Fernseher mit 1. einer Flasche Sekt 2. einer Blume auf dem Tisch 3. einem Küßchen vom Ehemann zum Sekt. Ich gratuliere aber ohne Küßchen. In Zukunft nehme ich sicherheitshalber immer eine Flasche Champagner mit in den Urlaub. Ist ja nicht das erste Mal, dass ich ohne Geschenk dastehe.
Katzen: 3.