Dann zur Chiesa S. Biagio, alleinstehend unterhalb von Montepulciano, sehr barock und mächtig.
Von dort nach Pienza. Siestazeit. Auch dort Rundgang, Panino und Cappuccino und Espresso in der Bar, ein von dem Architekten Bernardo Rosselino im 15. Jahrhundert sehr vornehm konzipierter Zentralplatz mit Dom, Palazzi und Loggia, im Auftrag des Papstes Pius II. Pienza scheint ein Zentrum der Pecorino-Herstellung zu sein, in vielen alimentari liegen kleine und große Käselaibe aus und duften sogar durch die Fensterscheiben.
Durch eine Postkarte angeregt, Suche an der Straße Richtung San Quirico d’Orcia nach einer einsam stehenden Kapelle, Cappella Vitaleta. Gesehen, über Feldwege bis in die Nähe gekommen, dann ist der Weg gesperrt und wir lassen das Auto stehen und gehen zu Fuß hin, dort Rast gemacht und gepicknickt. Die Kapelle steht allein neben einem Bauernhof, von Zypressen gerahmt. Eine schlichte, barocke Fassade aus Marmor, sonst Backstein, sie verfällt offenbar langsam, es wachsen ihr schon Bäumchen auf der Fassade und die Fensterscheiben sind kaputt.
Von dort vorbei am Kloster Sant‘ Anna in Camprena (sehr einsam und ruhig, man macht dort Malkurse), schöne Fresken von Sodoma (Giovanni Antonio Bazzi) in der Kirche, auf Schotterwegen über Montisi und S.Giovanni d’Asso zur von mir ersehnten Abbazia di Monteoliveto Maggiore, um dort nochmal Luca Signorellis und Sodomas wunderbare Fresken mit der Lebensgeschichte des hl. Benedikt im Kreuzgang zu sehen.
Wein und ein Buch über das Monteolivetaner Chorgestühl gekauft. Dann über Asciano zurück. Abends nach Castiglion Fiorentino zum Abendessen ins Restaurant Muzzicone. Fürstlich getafelt. Antipasto toscano mit Salami/Schinken/Crostini/Bruschetta, danach als primi piatti Ravioli mit Salbeibutter und Gnocchi mit Pilzen, dann eine Riesenplatte frisch gegrilltes Rinderfilet vom Rost (konnte man zusehen) in Olivenöl, Rosmarin und grünem Pfeffer eingelegt, dazu Salat und weiße Bohnen und zum Nachtisch Vin Santo mit Cantuccini. Wein und Wasser. Espresso. Am Nebentisch ein amerikanisches Ehepaar aus Memphis/Tennessee, sehr zutraulich, denen wir von den Gnocchi und dem vielen Fleisch zum Probieren abgeben. Daraus ergibt sich ein schönes, langes Abendgespräch u.a. ausgerechnet über Stahl, er handelt mit russischen Waffen der Zarenzeit, sie macht fund-raising für Behinderte. Zuviel gegessen.
Montepulciano zum Anschauen: