09 Juni 2006

Ravenna und ein Fest

Spät auf, dann über die Landstraße den recht weiten Weg nach Ravenna und erstmal direkt ans Meer. Dort überaus angenehm, natürlich sonnig und warm aber windig. Entlang des ganzen Strandes Liegestuhl an Liegestuhl, aber nur wenig belegt. Italienische Familien toben am Wasser, das hatte ich mir viel enger und voller vorgestellt. Zum Mittagessen ein Stück vom Streusselkuchen aus Carpi, dann in die Stadt. Dort große Besichtigungsrunde und Mosaikenschau. Da schon recht spät am Nachmittag kaum noch Touristen in den Kirchen, umso mehr in der Stadt.

Erwartungsgemäß eindrucksvoll die Chiese di San Vitale - hier kurze Zeit ganz allein, unglaublich - und noch viel schöner das kleine Mausoleum von Galla Placida. Sehr hübsch die Mosaiken in der strengen Kirche S. Apollinare Nuovo, voller Menschen der Dom und das Battistero. Zur Abwechslung von den Mosaiken kurzer Abstecher in die Kirche S. Francesco, deren Krypta wegen des angehobenen Stadtniveaus und sehr zur Freude der Goldfische dort unter (Grund-)Wasser steht.

Gegen 19:30 Rückfahrt, die sich sehr zieht und im Dunkeln sieht man doch weniger als im Hellen. Irgendwann in Renazzo zurück, dort ist das Dorffest wieder im vollen Gange und auf dem Marktplatz steht ein großes weißes Zelt mit langen Tischreihen drin und alle essen und trinken. Dort mitten rein und Abendessen bis 11 (Polenta mit ragu, Wein), dann draußen der jugendlichen Dorfband zugehört, die auf einer kleinen Bühne zwischen Kirche und Glockenturm englische Rockmusik auf italienisch covert. Die Jungs machen einen irren Krach und haben viel Spaß dabei, davor sitzen in 5 Reihen Plastikstühlen die Dorfältesten und amüsieren sich genauso. Darüber ein wolkenloser, rabenschwarzer Himmel mit einem ganz scharf abgegrenzten Vollmond, unten die gelborange angeleuchteten nächtlichen Häuser und die Kirche mit dem Glockenturm. Einer der magischen italienischen Momente.