19 November 2005

Padua leuchtete

Und das ist der Blick aus dem Zimmer am frühen Samstag Morgen:

Da bleibt einem doch die Spucke weg. Das Wetter war wie versprochen: sonnig, wolkenlos, kalt. Also kleines Frühstück und dann raus in die Stadt. Aber erst noch einen Blick von der Dachterrasse geworfen.

Die Altstadt von Padua ist groß, und sie ist schön. Keine Autos, sondern Menschen. Und davon viele. Euphorie macht sich breit, es ist einfach schön hier und alles paßt zusammen. Und es gibt viel zu sehen, jeder Spaziergang lohnt sich, jede Strasse eine Entdeckung. Dom, Baptisterium, rumlaufen, rumlaufen, rumlaufen.

Nach einem späten Panino zu Mittag (draußen natürlich, 0 Grad sind kein Hindernis, man rückt halt zusammen und in die Sonne) dann das Auto aus der Tiefgarage ausgelöst und raus aus Padua, Richtung Westen in die nächste Stadt, Vicenza. Wegen mannigfaltiger Umwege ist es schon dunkel, als der Fiat am Rande der Altstadt von Vicenza seinen Parkplatz findet. Und dort, in der autofreien Altstadt, dann das überwältigende abendliche Schauspiel: auf den Straßen ist lange nach Einbruch der Dunkelheit bei orange-gelbem Licht die ganze Stadt unterwegs. Hunderte, ja tausende von Menschen geben sich der Passeggiata hin, dem abendlichen "Sehen und Gesehen werden". Die Stadt wimmelt von Leben, alle Geschäfte sind geöffnet und man wird mitgerissen von dem Strom der Menschen. Er spült mich in ein katakombenartiges Buchgeschäft, wo ich nicht wieder rauswollte. Und draußen ziehen sie vorbei.

Dann aber rechtzeitig wieder zurück nach Padua und in eine sehr gute Trattoria in einer Gasse der Altstadt, sicherheitshalber vorbestellt, was sinnvoll war. Und hier dann wieder das immer wieder neue, alte Erlebnis: gutes Essen. Sehr gutes Essen. Sehr sehr gutes Essen. Nur in Italien. Und das alles in fröhlich lauter Atmosphäre in einem großen Raum mit langen Tischen. Alle reden durcheinander. Das ist Glück.

Spät wieder los und draußen tost das Leben, man steht frierend vor den Bars in großen Pulks, sogar auf den Piazze ist noch viel los. Alles trinkt "Spritz" (Prosecco mit Aperol) aus durchsichtigen Plastikbechern. Die Plätze sind übersäht davon.