A man who has not been in Italy is always conscious of an inferiority (Samuel Johnson, 1776)
Le femmine d'Italia / Son disinvolte e scaltre. /
E sanno più dell'altre / L'arte di farsi amar. (Haly)
UN POPOLO DI POETI DI ARTISTI DI EROI
DI SANTI DI PENSATORI DI SCIENZIATI
DI NAVIGATORI DI TRASMIGRATORI
11 November 2003
10 November 2003
Würzburg, Aachen
09 November 2003
Bamberg, Schweinfurt
08 November 2003
Zurück nach Deutschland
07 November 2003
Perugia
Zurück im Dauerregen. Mit der signora im Mercedes nach San Giovanni in den Laden, wo sie Lebensmittel für ihre Küche einkauft. Dort ein schöner Laden in einem Industriegebiet hinter einer Werkshalle, nur von Eingeweihten zu finden. Gekauft: zwei Sorten Pecorino (einer davon in Höhlen gereift, eine lokale Spezialität), eine ganze Salami, eine Kiste=12 Flaschen Wein, Kastanienhonig. Abendessen zu Viert. Als Hauptgericht gibt es Kutteln mit einem Chicoreeauflauf. überaus angeregte Gespräche über Politik. Sehr hohe Rechnung über Gas für die Heizung bezahlt.
06 November 2003
Siena, Monte Oliveto Maggiore
Noch bis zum Einbruch der Dunkelheit in der Landschaft herumgefahren, dann über Landstrasse Richtung Montevarchi und Figline. Abendessen zu Viert bei den Gastgebern. Angeregte Unterhaltung, aber früh ins Bett weil müde. Den ganzen Tag kühl aber schönes Wetter.
05 November 2003
Arezzo, Sansepolcro, Arezzo
Von dort nach Monterchi, dort ein einzelnes Fresko von Piero della Francesca mit einer schwangeren Madonna in der Kirche "Santa Maria a Nomentana".
Zurück nach Arezzo, dort eine Stunde in einem Cafe am Corso Italia mit dem Martini Bianco zur blauen Stunde an der Theke gestanden und Zeitung gelesen, dann ins Restaurant "La Lancia d'Oro" lanciadoro@yahoo.it in den Arkaden der Piazza Grande. Dort unauffällig und gut bedient und sehr gut gegessen (Bandnudeln mit Artischocken, Wildschweinragout mit Polenta, Eis). Dann zurück nach Lama. Schönes Wetter.
04 November 2003
Pisa, Lucca, San Giovanni
Schöner Markt, im Innenhof der juristischen Fakultät rumgesessen, Buchläden besichtigt. Sehr nervige Strassenverkäufer. Am frühen Nachmittag weiter nach Lucca. Gemütliches aber nicht langweiliges Städtchen, da Mittagsruhe wenig los. Besichtigungsrunde und Kaffee im ehemaligen Stadion. Gegen Abend zurück über Autobahn und im Dunkeln etwas durch das Chianti. In Castelfranco kein Restaurant, also zurück nach San Giovanni. Dort wieder die belebte Einkaufsstrasse, aber auch keine Restaurants. Schliesslich Pizza im Stehen, lecker und preiswert. Zurück nach Hause, dort zwischen 9 und 10 Zapfenstreich. Sehr schönes Wetter.
03 November 2003
Erfolg
Leider nicht in meiner Wohnung, dort ist es immer so dunkel dass ich auch tagsüber das Licht anmachen muß. Kopfschmerzen nicht komplett weg, aber kaum noch zu spüren. Vermutlich liegen diese aber nicht an dem Zusammenstoß sondern an der Aktivierungsenergie der Sinterung von Porzellan. Diese überaus wichtige Kurve, eines der Hauptergebnisse meiner Dissertation, lässt sich ohne Mühe und jedesmal nachvollziehbar auf vier verschiedene Arten auslegen. Den ganzen Tag durchwachsen und nebelig. Arbeiten an der Dissertation abgeschlossen. Kurz nach Figline und Castelfranco.
Abends Spaghetti mit kleinen Schinkenstücken und Käse-Sahne-Sauce, dann ein ökologisch erzogenes Huhn mit sehr leckerem Fleisch aus Castelfranco. Zum Nachtisch ein Stück Kuchen. Gespräch über den selbstherrlichen ehemaligen Bürgermeister von Castelfranco, der Genehmigungen vorwiegend an Freunde ausgeteilt hat. Zurück nach Hause gegen 22:30 Uhr.
02 November 2003
Mal di testa dalla porta bassa da camera da letto
Auto anfangs bockig und innen muffig. In Arezzo in der überaus schönen Altstadt ein sehr grosser Flohmarkt unter freiem Himmel, nur Profis. Hauptsächlich Möbel, Bilder und Glas/Porzellan. Keine Schnäppchen, alles ziemlich teuer. Der Typus des Flohmarktantiquitätenverkäufers ist der gleiche wie in Deutschland (ungepflegte verschrobene Männer um die 40). Fast alle der kleinen Altstadtgassen sind belegt, sehr viele Besucher, davon aber nur wenige Touristen. Mehrfach begegnet mir ein gut italienisch sprechendes, aber eindeutig deutsches junges Pärchen. Italiener haben kein Gemeinschaftsgefühl, so bewegen sie sich auch (oder eben meistens nicht) in einer Masse. Die Kirche mit den Fresken Piero della Francescas zwar gefunden, dort aber Gottesdienst. Als ich später zurückkomme Mittagspause. Muss also nochmal hin. Am Marktplatz ein Panino mit Mortadella, dann quer durch die Stadt zum Parkplatz zurück.
Viele kleine einfache Restaurants in der Altstadt. Dabei bedeckt, aber nicht windig und auch nicht kalt. Auf dem gleichen Weg zurück nach Lama. Nachmittags gearbeitet, dabei zeigt sich Sonnenschein (!). Also eine halbe Stunde auf der Treppe vor dem Haus gesessen und aufgewärmt. Der Himmel mittlerweile nur noch leicht bewölkt. Arbeit durch Kopfschmerzen behindert, vermutlich von dem Zusammenstoß gestern. Dazu allgemeines Unwohlsein und kalt. Aspirin soll ja gegen alles helfen. Sonnenuntergang über dem Chianti-Gebirge gegen 17 Uhr, danach rasch dunkel und zunehmend kalt. Die Katze der Nachbarn jagt die Hühner der Nachbarn. Abends gibt es zunächst Röhrennudeln mit einer Öl-Kräuter-Sauce, dann die bekannten Koteletts mit Salat con aceto balsamico (von denen ich genötigt werden zwei zu essen) und ein Stück flachen Kuchen mit Schokoladencreme drauf. La signora immer noch angeschlagen. Leicht dahinplätscherndes Gespräch über die Namensgebung des Hauses und der Orte hier in der Nähe und über meine Erlebnisse in Arezzo. Zurück ins Haus gegen 21:30 Uhr, dann noch etwas gelesen und ein Glas Wein getrunken und dann ins Bett.
01 November 2003
Leon il piccolo gatto
Frühstück etwas später da alle in der Kirche. Kopf am Türstock der Tür zum Schlafzimmer angeschlagen. Da den ganzen Tag immer regnerisch und neblig nur gearbeitet. Die guten Italiener waren heute zweimal in der Kirche, einmal um 7:30 und einmal um 15 Uhr. Beim Abendessen zeigt sich die signora von starken Kreuzschmerzen geplagt, von der Feuchtigkeit des Tages noch verstärkt. Es gibt zunächst ein Stück sehr guter Lasagne, dann Carpaccio mit kleinen Pilzen und sehr scharfem Gemüse. Beide essen davon nur sehr wenig, und ich soll den ganzen Rest essen. Zweimal kann ich mich nicht wehren, dann reicht es. Zum Nachtisch ein Stück Kuchen. Anfangs etwas mühsames, dann angeregtes Gespräch über die Geschichte dieses Landstriches. Der signore zeigt mir ein Stück einer etruskischen Amphore, das er gefunden hat. Castelfranco ist "nur" 1000 Jahre alt, in der Gegend hier (zwischen Arezzo und Fiesole) hatten die Etrusker aber eine Reihe von Dörfern entlang des östlichen Arnohanges angelegt. Weitere Unterhaltung über Porzellan und seine Altersbestimmung (ich dank neuester Forschungsergebnisse obenauf). Vorführung einer angeblich antiken kleinen Amphore und des chinesischen Porzellans (nicht antik). Aus der Wohnung von Sohn und Schwiegertochter Geräusche vom gemeinsamen Fussball-Fernsehabend. Angeblich sitzen nicht nur die Beiden und ihre Freunde, sondern auch "Leon, il piccolo gatto" gebannt vor dem Fernseher, wenn "Juve", Juventus Turin, spielt. Gegen 22 Uhr zurück und dann bald ins Bett.