28 September 2010

Vorgeschichte und Anreise

In 2010 erst eine Woche Urlaub (Nordengland). Viel Arbeit bis Mitte September. Ein Agriturismo mit Abendessen ist schön, aber naturgemäß (pun intended) immer etwas abseits gelegen. Ein Zimmer in der Stadt (Orvieto, Modena) scheint mir mehr zu liegen, wenn für gutes Abendessen gesorgt ist.

In Todi war ich schon zweimal, dabei jedesmal im "Pane e Vino" sehr gut gegessen. Wenig inseriert haben die auch ein Zimmerchen zu vermieten, nicht direkt im Restaurant aber in der Altstadt von Todi. Todi ist zwar eine wirklich kleine Kleinstadt und tagsüber von amerikanischen Touristen sehr stark besucht, aber hat ob des wunderbaren Marktplatzes und der mittelalterlichen Stadtanlage viel Charme. Also versuchen wir es.

Mit dem Mercedes 190D ab Düsseldorf um 6 Uhr im Dunkeln, Dienstag. Regen und Nebel und viel Verkehr, sehr unangenehm zu fahren. 11:30 in Basel hört immerhin der Regen auf. 12:30 in Luzern zeigt sich die Sonne, die Bergspitzen der Alpen stecken in Wolken.

Ob das noch was wird?

13:30 durch den Gotthard und auf der Südseite: Sonne. So richtig schön wird es hinter Mailand. Den gewohnt perfekten Espresso an der Raststätte Somaglia. Weiter durchschneidet die Autobahn nun die südliche Po-Ebene und es zeigt sich das bestellte Bild: Die Sonne scheint etwas trübe durch neblige Wolken, und über dem feuchten Boden der Ebene steht ein ganz leichter, erst in der Ferne wahrnehmbarer Dunst. Dichter, aber seit Einführung der Geschwindigkeitsüberwachung sehr gesitteter Verkehr. Vorbei an Piecenza - Reggio Emilia - Modena und bei Bologna dann südlich in den Apennin. Die neue Autobahn endet auf halbem Wege nach Florenz und die geliebte Polterstrecke mit den tiefen Brückenfugen beginnt wieder, die 2003 meinen alten Mercedes den Auspuff gekostet hat. Im Valdichiana untergehende Sonne, vorbei an Ortsnamen die an frühere Abenteuer erinnern. Südlich von Arezzo auf Superstrada nach Perugia-Todi. Im "Pane e Vino" werde ich schon erwartet und der Mercedes bekommt ein Permesso zum Parken in der Altstadt und ich das Zimmer. Es ist tatsächlich ein kleines Appartement unter dem Dach, bestehend aus Wohnzimmer mit kleiner Küche und Esstisch, Schlafzimmer, Bad und Balkon. Ausblick vom Balkon: Italien bei Nacht.

Todi bei Nacht. Keine Sorge, wird noch.

Dann zur Sache. Salume e formaggi, zuppa di ceci e funghi porcini (es ist September!!!), risotto di zucca (es ist September!!!) e zafferano, Rosso di Montefalco, amaro umbro. Danach Spaziergang durch das nächtliche, wie immer in Italien orange erleuchtete centro storico.